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Veranstaltungen der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Lebenskompass – zwischen Pflicht und Selbstverwirklichung

Tagungsort: Europäisches Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (EBZ), Springorumallee 20,  44795 Bochum

Zertifizierung: Die Akkreditierung bei der Ärztekammer Westfalen-Lippe wurde wie folgt beantragt:
8.9.2023: 5 Punkte (Kategorie A) | 9.9.2023: 5 Punkte (Kategorie A)
8./9.9.2023: 10 Punkte (Kategorie A)

 

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Pflicht nehmen wir nicht selten als Aufgabe wahr, als eine Forderung an uns selbst, deren Gründe prinzipiellen, persönlichen oder sozialen Ursprungs sind. Wir fühlen uns diesen Aufgaben verpflichtet, können uns dem nicht entziehen, haben sie doch eine große Verbindlichkeit. Im Gegensatz zum Zwang beruht die Pflicht nicht nur auf einem gesellschaftlichen, rationalen oder ethischen Diskurs, sondern auch auf einem Konsens. Das sich verpflichtet fühlende Individuum geht von der Notwendigkeit seiner Handlungen aus. Es übernimmt Verantwortung, die in der Regel eine Gewissensprüfung und eine Risikoabschätzung voraussetzt. Beim Zwang fehlen Einverständnis oder Einsicht, der freie Wille ist irrelevant.

Selbstverwirklichung verweist auf die Entfaltung der eigenen Möglichkeiten, des eigenen Potenzials und zielt auf die Verwirklichung der eigenen Wünsche im Rahmen der eigenen Möglichkeiten und Begabungen ab. Es liegt auf der Hand, dass Selbstverwirklichung für jeden Menschen etwas Anderes bedeutet. Für den einen kann eine künstlerische Tätigkeit die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung bieten, für die anderen ist es vielleicht das Werkeln im eigenen Garten oder das Erlernen von neuem Wissen im eigenen Interessengebiet.

Pflicht und Selbstverwirklichung sind gesellschaftlich und kulturell geprägt, ebenso die Psychotherapie. Beide unterliegen einem entsprechenden Wandel. Nicht zufällig dürften Begriffe wie „Individuation“ und „Abgrenzung“ als wichtige Elemente der Selbstverwirklichung in der Psychotherapie häufige und durchweg positiv konnotierte Begriffe sein, wohingegen Pflicht assoziativ nicht etwa an Erfüllung, sondern an das Über-Ich und dessen Entlastung denken lässt.

Nach „Dieseits von Gut und Böse“ (2022), „Beschleunigung und Entschleunigung“ (2021), „Schuld und Scham“ (2019), „Liebe und Partnerschaft“ (2018) oder „Veränderbarkeit –Ändern, Verändern, Anders“ (2017) – lassen Sie uns gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus der Medizin, der Neurobiologie, Philosophie, Psychologie und Theologie in bewährter Weise aus unterschiedlichen Perspektiven diskutieren. Blicken wir einem interessanten und spannenden Symposium entgegen.

Ich freue mich, Sie in Bochum im September begrüßen zu dürfen und verbleibe bis dahin
mit herzlichen Grüßen

Univ.-Prof. Stephan Herpertz

 

PROGRAMM
Freitag, 8. September 2023

13.00 Uhr          Begrüßung
                           Stephan Herpertz
                           Grußwort
                           Meinolf Noeker
Moderation:   Toni Steinbüchel

13.30 Uhr          Vom Nutzen und Nachteil der Selbstverwirklichung für das Leben
                           Mathias Kettner

14.20 Uhr         Wenn die Pflicht ruft, sag: Ich rufe zurück! Psychoanalytische Betrachtungen von mentalen Dysbalancen
                           Diana Pflichthofer

15.10 Uhr         Kaffeepause
Moderation:   Martin Diers

15.40 Uhr         Freiraum und Grenzen – Soziokulturelle Perspektiven
                          Stephan Herpertz/Bettina Rühl

16.30 Uhr         Selbstverwirklichung und allgemeines Leben – Zur Psychodynamik von Zeit, Tod und Liebe
                          Georg Juckel

17.20 Uhr         Pause und Snacks
Moderation:   Martin Diers

17.40 Uhr         Zwischen Identität und Gemeinwohl. Anmerkungen zu einer modernen Gesellschaft
                          Norbert Lammert
18.30 Uhr        Ende

 

PROGRAMM
Samstag, 9. September 2023

Moderation:    Aram Kehyayan
9.00 Uhr            Dienen als Pflicht und Selbstverwirklichung –
                           Ein Lebensentwurf zwischen Akademik, Business und Reserveoffizierlaufbahn
                           Erwin Hoffmann
9.50 Uhr            Pflicht und Selbstverwirklichung - Pflicht zur Selbstverwirklichung?
                           Micha Hilgers


10.40 Uhr          Kaffeepause
 Moderation:   Gabriele Gerlach
11.10 Uhr          Selbstverpflichtung und Selbstverwirklichung
                            Jochen Schmidt
12.00 Uhr          Woran orientieren sich Psychotherapeuten? Strömungen,
                            Richtungen und Wertewandel in der Psychotherapie
                           Gisela Gandras
12.50 Uhr          Abschließende Diskussion


Tagungsgebühr:
Frühbuchende bis 11.8.2023 Komplett 150,00 EUR *70,00 EUR
Freitag, 8.9.2023 75,00 EUR *35,00 EUR
Samstag, 9.9.2023 75,00 EUR *35,00 EUR
Nach dem 11.8.2023 Komplett 180,00 EUR *85,00 EUR
Freitag, 8.9.2023 90,00 EUR *42,50 EUR
Samstag, 9.9.2023 90,00 EUR *42,50 EUR
*Ermäßigung für Studierende und Auszubildende (mit Nachweis)

In der Tagungsgebühr sind kleine Bewirtungen in der Kaffeepause enthalten.

Banküberweisung auf das auf das Konto des LWL-Universitätsklinikums Bochum,
Verwendungszweck „Symposium 2023“
Institut: Sparkasse Vest Recklinghausen / Zweigstelle Bochum
IBAN: DE16 4265 0150 0050 0631 14 | BIC: WELADED1REK

Auskunft:
LWL-Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum
Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Stefanie Czyganowski
Alexandrinenstraße 1-3, 44791 Bochum,
Fax: 0234 5077-3599, E-Mail: stefanie.czyganowski@lwl.org

Ausstellung "Farbe für eine graue Welt. Kunsttherapie mit traumatisierten Kindern in der Ukraine"

18. Juni - 31. Juli 2024

Vernissage: 18. Juni 2024, 17.30 Uhr mit Vortrag von Kunsttherapeutin Yuliia Melnychenko

Ort: Veranstaltungsraum 1/09, Ebene 1 der Universitätsbibliothek, Universitätsstraße 150, 44801 Bochum

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 23 Uhr, Samstag und Sonntag von 10 Uhr bis 19 Uhr

Der Eintritt ist frei.

Kontakt: Sergey Stekanov, E-Mail: ub-events@rub.de, Tel.: 0234 32-22219

31. Wissenschaftliches Symposium für Psychotherapie: Kreativität – Motor des Lebens

22. & 23. November 2024

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

auch in diesem Jahr möchten wir die Tradition bewahren, ein psychotherapeutisch relevantes Thema aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. Dabei möchten wir den Blick lenken auf eine besondere Fähigkeit, die Entwicklungen ermöglicht und Neues hervorbringt. Und so lade ich Sie herzlich ein zum 31. Wissenschaftlichen Symposium für Psychotherapie unter dem Leitthema: „Kreativität – Motor des Lebens“. Im Wortursprung „creare“ sind vielfältige Bedeutungen enthalten: „Ins Leben rufen“, „Erschaffen“, „Hervorbringen“, aber auch „Verursachen“. Auch das „Wählen“ galt in der lateinischen Sprache als ein kreativer Prozess. In der Psychotherapie spielt die Kreativität – implizit – eine wichtige Rolle. Besonders kommt sie zum Ausdruck in der Kunsttherapie, der Musiktherapie und in den körpertherapeutischen Verfahren. In unserem Symposium möchten wir uns dem Thema der Kreativität von verschiedenen Seiten aus nähern, u.a. auch aus der Perspektive der Entwicklungspsychologie, der Gehirnforschung und der Kunstpädagogik. Außerdem soll auch der Bezug zu brennenden Themen der heutigen Zeit und die Frage nach kreativer
Bewältigung nicht fehlen. Und nicht zuletzt wird ein Vortrag eines international bekannten Musikers zu einer Erfahrung von Kreativität beitragen. Ich würde mich sehr freuen, Sie im November in Bochum zu begrüßen!

Herzlich grüßt
Dr. med. Gabriele Gerlach

Programm
Freitag, 22. November 2024

13:00 Begrüßung
           Gabriele Gerlach
           Grußwort
           Georg Juckel
           Grußwort
           Emanuel Wiggerich
           Moderation: Toni Steinbüchel
13:20 Die kreative Bewältigung von Verzweiflung, Hass und Gewalt
           Rainer Matthias Holm-Hadulla
14:30 Kaffeepause
           Moderation: Martin Diers
15:00 Kreatives Problemlösen: Was führt zu Einsicht?
           Amory Danek
15:50 Creative Brain (Der Vortrag wird auf Englisch gehalten und ein entsprechendes Handout in deutscher Sprache zur Verfügung gestellt.)
           Radwa Khalil
16:40 Pause und Snacks
           Moderation: Jan Dieris-Hirche
17:10 Ich singe, was ich nicht sagen kann. Zur Musiktherapie in der Psychosomatik
           Rosemarie Tüpker
18:00 Kreativität leben
           Helmut Riebl
18:50 Ende

Programm
Samstag, 23. November 2024

Moderation: Aram Kehyayan
09:00 Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt (?) – Kreativität in der kindlichen Entwicklung
           Mike Lüdmann
09:50 Die Kunst der (De-)Konstruktion
           Emanuel Vieira da Silva
10:40 Kaffeepause
           Moderation: Gabriele Gerlach
11:10 Kunst als Therapie
           Karin Dannecker
11:50 Kreativität wecken – Kunsttherapie im Essstörungssetting
           Barbara Domnik
12:20 Rhythm is it: Die psychotherapeutische Wirkung des Rhythmus
           Sabine Koch
13:10 Abschließende Diskussion

Tagungsort:
Kunstmuseum Bochum
Kortumstraße 147
44787 Bochum

Auskunft:
Sekretariat der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Stefanie Czyganowski
Tel.: 0234 5077-3442, Fax: 0234 5077-3599
E-Mail: stefanie.czyganowski@lwl.org

Anmeldung:
Anmeldung mit beigefügtem Anmeldeformular oder per E-Mail
(eine gesonderte Anmeldebestätigung erfolgt nicht)