Transkript anzeigen Abspielen Pausieren

Forschungsgebiet Experimentelle und Molekulare Psychiatrie: Auf dem Weg zu neuen Behandlungsansätzen

Wissenschaftlerin forscht mit Hilfe von Tiermodellen bei der Prävention von psychischen Erkrankungen

Bochum (lwl). Psychische Erkrankungen besser zu verstehen, ist Hauptanliegen der Forschungstätigkeiten von Prof. Dr. Nadja Freund. Die Biochemikerin, deren Professur kürzlich verstetigt wurde, leitet das Grundlagenlabor der LWL-Universitätsklinik und befasst sich mit den Bedingungsfaktoren psychischer Störungen in Zellkultur und Tiermodellen. Im Mittelpunkt: Bipolare Störungen und Schizophrenien.

Zusammen mit ihrem Team hat Nadja Freund ein einzigartiges Modell für die bipolare Störung entwickelt und es damit erstmals geschafft, in einem Versuchstier den Wechsel zwischen manischen und depressiven Phasen zu modellieren. Mit Hilfe des Modells können künftig nicht nur wichtige Erklärungsansätze für diese oftmals schwerwiegende Erkrankung mit deutlich erniedrigter Lebenserwartung entwickelt werden. Es bietet zudem innovative Möglichkeiten einer besseren Behandlung.

„Wir testen jetzt Medikamente, die in der Medizin sonst bei ganz anderen Störungsbildern eingesetzt werden, und loten ihre Potenziale für die bipolare Störung aus“, erklärt die Wissenschaftlerin. „Die ersten Ergebnisse sind recht vielversprechend. Vielleicht ergeben sich bald konkrete Möglichkeiten der klinischen Anwendung.“ Nadja Freund und ihre Mitarbeitenden im Labor arbeiten im Zentrum der klinischen Forschung der Ruhr-Universität Bochum (RUB), sind als Teil der Klinik aber eng mit dem Behandlungsteam verbunden, welches tagtäglich Patient:innen mit psychiatrischen Erkrankungen versorgt. Ein enger Austausch, was translationale Forschung genannt wird. Damit ist Bochum einer der wenigen Standorte von Uni-Psychiatrien in Deutschland, wo dieses Modell erfolgreich gelebt wird.

 

Bildzeile:

Prof. Dr. rer. nat. Nadja Freund leitet die Forschungsabteilung „Experimentelle und Molekulare Psychiatrie“. (Bildquelle: LWL/Wäsche) 

 

Pressekontakt:
Rosa Sommer
LWL-Universitätsklinikum Bochum
Tel.: 0151 40635802
E-Mail: rosa.sommer@lwl.org
Alexandrinenstraße 1-3
44791 Bochum

zurück zur Übersicht

Eine Frau sitzt am Schreibtisch