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BoFit – Bochumer Früherkennungsinitiative und Therapie

Schlecht drauf?

Beschwerden wie Ängste, Traurigkeit, Grübelzwang, Überforderungsgefühle oder Lustlosigkeit können im Leben auftreten. Halten sie allerdings längere Zeit an, dann kann dies möglicherweise auf eine psychotische oder eine andere psychische Störung hindeuten. Betroffene ab dem 18. Lebensjahr können sich bei uns in der Früherkennungsambulanz BoFit vorstellen und die Beschwerden abklären lassen.  

Was sind psychotische Störungen?

Unter dem Oberbegriff „Psychose“ sind psychische Erkrankungen zu verstehen, bei denen die Realität verändert wahrgenommen wird. Dies betrifft das Denken, Fühlen und Handeln.

Psychotische Störungen entwickeln sich meist schleichend über mehrere Jahre, wobei die ersten unspezifischen Symptome

  • subjektiv belasten
  • mit beruflichen und privaten Leistungseinbrüchen verbunden sind
  • zu einem Rückzug von Freunden und Freundinnen sowie Familie führen können.

Betroffene suchen oft schon früh Hilfe, finden aber selten zeitnah ein spezialisiertes Behandlungsangebot. Die ersten Symptome sind zumeist unspezifisch und werden nicht immer sofort entsprechend zugeordnet.

Es gilt – wie für andere körperliche und psychische Krankheiten auch: Je früher die Psychose erkannt und behandelt werden kann, umso besser ist der Behandlungserfolg.

Wie erkenne ich eine beginnende Psychose?

Folgende Beschwerden können auf eine beginnende Psychose hinweisen, aber möglicherweise auch auf eine andere psychische Störung:

  • Ich halte Freunde oder Freundinnen und Familie auf Abstand.
  • Meine Stimmung verändert sich.
  • Mein Schlaf ist gestört. Ich habe weniger Appetit. 
  • Meine Sprache und Bewegungen sind verlangsamt.
  • Ich habe wenig oder kaum Energie und Antrieb.
  • Ich kann mich nur schlecht konzentrieren. Meine Leistungsfähigkeit lässt nach.
  • Ich grüble viel.
  • Ich bin kaum noch an Kontakten interessiert.
  • Mein Verhalten ändert sich auffallend. Und ich bin schnell misstrauisch.
  • Ich bin gereizt, innerlich angespannt und überaktiv.

Gibt es weitere Auffälligkeiten?

In der Frühphase fallen oft auch Psychose-typische Symptome auf:

  • Entfremdungserleben
  • eigenartige Denk- und Sprechweise
  • ungewöhnliche Wahrnehmungserlebnisse, zum Beispiel Halluzinationen oder Schatten sehen
  • die Neigung, alles auf sich zu beziehen
  • das Gefühl bedroht, beobachtet oder verfolgt zu werden
  • Denk- und Konzentrationsschwierigkeiten

Wer ist besonders gefährdet?

Angehörige von Psychose-Patientinnen und -Patienten haben ein höheres Risiko, daran zu erkranken. Eine Psychose kann bei bestehender Veranlagung unter belastenden Lebensumständen oder Stress ausbrechen. Menschen, die Drogen (insbesondere auch Cannabis) einnehmen, sind besonders gefährdet.

Was wir anbieten können

Unsere Früherkennungsambulanz richtet sich an Menschen ab dem 18. Lebensjahr. Das Angebot umfasst

  • eine systematische und standardisierte psychologische Diagnostik
  • eine Empfehlung für eine spezialisierte Behandlung, die dem Schweregrad der Erkrankung entspricht (u.a. Psychotherapie, psychosoziale Maßnahmen, Pharmakotherapie)

Kontakt

Psychiatrische Institutsambulanz
Telefon: 0234 5077-1190
E-Mail: a.bofit@lwl.org