Sprechstunde für Angststörungen
Angst ist ein an sich normales Gefühl mit dem Zweck, Menschen vor gefährlichen Situationen zu bewahren. Das sogenannte vegetative Nervensystem wird in einer Angstsituation aktiviert. Dabei können verschiedene körperliche Reaktionen in unterschiedlicher Ausprägung hervorgerufen werden, wie z.B. Herzrasen, Schweißausbrüche, Schwindel, Atemnot, Unruhe, Übelkeit, Zittern, Durchfall, Flimmern vor den Augen, Taubheits- oder Kribbelgefühle.
Manche Menschen erleben solche Alarmreaktionen auch in Situationen, die eigentlich nicht unmittelbar mit einer Gefahr verbunden sind. Hierzu zählen z.B. der Aufenthalt in großen Menschenmengen, im Fahrstuhl, Bus und Flugzeug, auf weiten Plätzen, Höhen, aber auch in Prüfungen und Situationen im Kontakt mit anderen Menschen. Bei einigen Menschen treten diese Angstreaktionen jedoch plötzlich „wie aus heiterem Himmel“ auf, ohne dass sie einen bestimmten Auslöser, eine bestimmte Situation für ihre Ängste benennen können.
Die Folge kann sein, dass Menschen bestimmte Situationen zunehmend meiden oder schnell aus für sie kritischen Situationen flüchten.
Die beschriebenen Reaktionen sind bei den meisten Angsterkrankungen in mehr oder weniger starker Ausprägung vorhanden. Man unterscheidet verschiedene Formen von Angsterkrankungen. Hierzu zählen beispielsweise
- Platzangst (z.B. Angst in Menschenmengen, Angst in geschlossenen Räumen)
- spezifische Phobien (z.B. Höhenangst, Flugangst, Angst vor Spinnen, Prüfungsangst, soziale Phobie)
- Panikstörung
- generalisierte Angststörung
Angsterkrankungen sind sehr häufige Erkrankungen. Statistischen Untersuchungen (Lieb et al., 2003) zufolge leiden ungefähr 10 bis 20 Prozent der Allgemeinbevölkerung in Deutschland einmal in ihrem Leben unter einer Angsterkrankung.
Angststörungen können das gesamte Leben, auch das von Angehörigen, erheblich beeinträchtigen. Bevor eine Angsterkrankung erkannt und therapeutische Hilfe gesucht wird, vergehen oftmals Jahre. Sozialer Rückzug, Selbstbehandlungsversuche mit Alkohol oder die unkontrollierte Einnahme von Beruhigungsmedikamenten sowie Depressionen können in Folge auftreten. Ein frühzeitiges Erkennen und eine adäquate therapeutische Behandlung von Angsterkrankungen sind daher von entscheidender Bedeutung, um den Betroffenen einen langen Leidensweg zu ersparen.
Sprechstunde
Zur Vereinbarung eines Erstgesprächs erreichen Sie die Spezialsprechstunde für Angsterkrankungen unter der Rufnummer unserer Psychiatrischen Institutsambulanz:
0234 5077-1190
Die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin des LWL-Universitätsklinikums Bochum bietet sowohl stationäre als auch tagesklinische und ambulante Behandlungsangebote für Menschen mit Angsterkrankungen. In einem Erstgespräch besprechen wir gerne mit Ihnen, welche therapeutischen Angebote im Einzelfall geeignet sind.